Montag, 17. März 2014

Leipziger Buchmesse 2014




Auch eine mehrstündige Fahrt vergeht wie im Flug, wenn drei Autorinnen ohne Pause anregende Gespräche haben. Wir fuhren dem Sonnenaufgang entgegen und ich freute mich, endlich wieder zur Buchmesse nach Leipzig unterwegs zu sein. Für mich war es etwas Besonderes, denn ich machte mich das erste Mal mit Gleichgesinnten auf, und dieses Mal sollte die Messe das Hauptaugenmerk sein. Damals, vor vier Jahren, entwickelte sich der Leipzigbesuch zu einem Familienevent − schön, aber völlig anders.
Birgit Salutzki, Christine Eisel und ich kamen im strahlenden Sonnenschein am Messeparkplatz an und genossen das rege Treiben. Eine haushohe Rose ruhte vor dem künstlich angelegten See der Hallen und brachte etwas Edles, Zauberhaftes an diesen Ort. Im Inneren wölbte sich die Glaskuppel über die Bücherstände und Menschen, als wollte sie uns beschützen.
 

Mit einem Dauerticket in der Hand wagten wir uns ins Getümmel und besuchten als Erstes die Halle 1, wo die Manga Convention ausgelagert war. Hier betraten wir eine völlig neue Welt, die sehr nach meinem Geschmack war. Mein erster Satz an meine Kolleginnen war: „Besser ihr lasst mich hier nicht alleine, sonst kaufe ich die Halle leer.“ Denn ja, ich liebe Manga-Comics − nicht alle, aber gewisse Stilrichtungen.
Wir versackten tatsächlich den halben Tag in Halle 1. Fasziniert erkundeten wir die Stände, bewunderten die Cosplayer und zumindest ich kaufte viel zu viel. Dort gab es außer Comics auch riesige Poster, Kissen, Figuren, Schmuck und Illustrationen, die es anzuschauen galt. Beim Stand von Razorsharp Arts entdeckte ich wunderbar düstere Fantasy. Bei Dunkelsüß erwartete uns besonderer Schmuck, der aus einer völlig anderen Zeit zu kommen schien und der uns alle magisch anzog. Doch auch der Comic-Style von Fiorina Artworks beeindruckte mich mit wunderschönen Bildern.


 
 
 

 
 
 

Eine der größten Überraschungen erwartete uns in der Pause. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, denn als ich aufsah, stand Thorin Eichenschild aus „Der Hobbit“ in unserer Nähe an einem Stehtisch. Erst auf den zweiten Blick (und als ich ihn mit meiner Kamera herangezoomt hatte) erkannte ich, dass auch hier ein Cosplayer unterwegs war. Nur zu gerne ließen wir uns mit ihm fotografieren, auch wenn Thorin eine Überraschung für uns parat hielt, die uns wirklich Bauklötze staunen ließ. Auf jeden Fall war die Tarnung perfekt und es wurde ein sehr nettes Gespräch daraus. Mehr verrate ich nicht.
 
 

Später besuchten wir zumindest noch die Halle 5, wo wir zum Beispiel beim Uschtrin-Stand ein nettes Gespräch über die neue Plattform „Autorenwelt“ führten oder auch interessante Einblicke bei Amazon erhielten. Zum Abschluss fanden wir noch etwas Besonderes, was uns zum Lachen und Anschauen reizte. Edition Wannenbuch! Kennt ihr noch die schaumstoffgefüllten Babybücher aus weichem Kunststoff? Hier gibt es sie für Erwachsene. Ihr wollt in der Badewanne lesen? Jetzt ist es vorbei mit durchnässten Büchern, kaputten Readern und tropfenden Zeitungen. Jetzt gibt es das Badewannenbuch. Es kann in die Wanne fallen, man hat 15 Minuten Lesevergnügen und kann zwischen verschiedenen Kurzgeschichten auswählen. Birgit, Christine und ich waren von dieser Idee so begeistert, dass wir uns alle ein Buch kauften. Und natürlich wird das in naher Zukunft auch in der Badewanne ausprobiert. 





Der Tag neigte sich dem Ende zu und wir fuhren endlich in unser Appartement, was uns ausschließlich positiv überraschte. Die Pension Auberge Leipzig bot sonnendurchflutete Räume, herzliche Gastfreundschaft und ein liebevoll hergerichtetes Frühstück, sodass wir uns für ein besonderes Gedicht im Gästebuch entschieden. Bis das allerdings entstehen konnte, brauchte es einige Zeit, die mit albernen Reimen einherging, die uns wohl noch lange ein Lächeln entlocken werden.



Der Freitag wurde dann richtig interessant. Zuerst wollte ich unbedingt zu dem Stand von WerkZeugs, in dem der Oldigor Verlag seine Bücher ausgestellt hatte − und somit warteten auch meine Buchkinder Der silberne Flügel und Ruf der Geister auf mich. Überrascht wurden wir von tollen Oldigor-Plakaten und wirklich gut sichtbarer Präsentation. Etwas Besonderes war der Besuch von Bernhard Hennen, Kai Meyer und Wolfgang Hohlbein, die sich im internen WerkZeugs Bereich aufhielten und später auf der Leseinsel Fantasy ihre Auftritte hatten. Die Bühne war nämlich direkt gegenüber. Aber erst einmal hatte Gabriele Ketterl mit unserem Elfenbuch aus den Kaffeepausengeschichten ihre Lesung, der wir nur zu gerne lauschten. Mit Gabriele und dem Musiker Arthur de Stoveburg gingen wir dann auch essen. Dadurch verpasste ich zwar die Drachenelfen-Lesung mit Bernhard Hennen, dafür hatten wir ein wunderschönes Beisammensein mit leckeren Salaten und Nudeln. Am Stand vom TextLustVerlag lernte ich dann die Verlegerin Angela Mackert kennen und konnte direkt Bücher für meine Mai-Lesung im Café Stilbruch mitnehmen. Später suchten wir noch den Carlsen-Stand auf, um ein wenig nach dem eBook-Label Impress Ausschau zu halten, da mein Roman Schattenhauch - Ruinen der Dämmerung im Juni dort erscheint. Wir fanden wunderschöne Kärtchen von den neu veröffentlichten eBooks. Zum Abschluss trafen wir uns erneut mit Andrea und Marcel Wölk, den Verlegern des Oldigor-Verlages. Hier muss ich ein großes Lob und auch meinen Dank aussprechen für die tolle Präsentation unserer Bücher auf der Messe.
 




















Fazit:
Ich traf nette Autorenkollegen, Blogger, Leser und Verlagsmitarbeiter. Es war aufregend, wunderbar, aber auch anstrengend. Meine Füße qualmten, mein Herz hüpfte, im Kopf tanzten tausend Eindrücke und neue Ideen. Man kann also sagen, es waren gelungene zwei Tage und ich freue mich jetzt schon auf März 2015, wenn die Messehallen wieder ihre Tore für die Bücherjunkies öffnen werden.


Auf den Fotos sind (sofern ich es weiß): Silvana Halbauer von Razorsharp, Birgit Salutzki, Christine Eisel, Jens Korch, Grit Strietzel, Gabriele Ketterl, Kai Meyer, Angela Mackert, Frank Gebauer, Wolfgang Hohlbein, Bernhard Hennen, Tom Daut, Ann-Kathrin Karschnik und Andrea Wölk



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