Donnerstag, 10. September 2015

Hörbuch - Distant Shore


Ich bin ein Landei. Wirklich. Das habe ich wieder gemerkt, als ich durch Düsseldorfs Innenstadt fuhr und von all dem Großstadtrummel schwer geschockt war. Nun ja, geschockt vielleicht nicht, eher abgeschreckt. Ich verrate euch jetzt nicht, wie lange ich durch die Straßen gekurvt bin, um einen Parkplatz zu finden. Ich kam aber doch irgendwann in dem Tonstudio an, in dem meine Irland-Novelle → Distant Shore als Hörbuch aufgenommen werden sollte. Dies ist nicht das erste Mal, dass ich Texte einspreche, aber dies hier hatte schon eine völlig andere Gewichtung.
Das kleine Studio fand ich richtig cool. Normalerweise wird hier ordentlich gerockt, aber gestern wurde ein Hörbuch aufgenommen. Mein Hörbuch. Wow, die Erkenntnis muss ich erst einmal sacken lassen. So ganz realisiert hab ich es auch noch nicht. Hallo, Audible und iTunes, Ben und Hanna kommen!

Am Anfang rätselten wir alle noch etwas herum, wie wir das ganze Ding nun aufziehen wollen. Ich spreche ja alle weiblichen Charaktere, mein Verleger Thomas Dellenbusch mimt den Erzähler und alle männlichen Charaktere. Ich empfand meine Aufgabe irgendwie als ganz leicht. Ich weiß, dass ich ohne Probleme meine Gefühlslage beim Lesen von einer Sekunde auf die andere wechseln kann, und das nutzten wir. Wir gingen zwar kapitelweise vor, doch ich sprach zuerst meine Sätze einzeln ein, und Thomas hatte dann die Mammutaufgabe den restlichen Text einzulesen. Ich bewundere ihn dafür wirklich! Seine Stimme ist grandios, ich liebe es, ihm zuzuhören. Und bis auf ein paar Pausen hat er von 11 Uhr bis ca. 17 Uhr gelesen!
Ich wechselte in meinen Szenen von einer sterbenden Kristin, bis zu einer besorgten Mutter, sprach eine Krankenschwester, eine Pensionswirtin und war irgendwann endlich bei Hanna, die mir beim Lesen ganz nah kam. So nah, dass ich jedes Gefühl innerlich mitempfand. Mein Herzklopfen war keine wirkliche Aufregung, eher das positive Hochgefühl, jemandes Empfindungen zu spüren, den ich selbst erschaffen habe. Beim Schreiben ist es ähnlich, aber da geschieht dies in meinem stillen Kämmerlein. Nun durfte ich diese Emotionen nach außen tragen, und ich hoffe, es ist mir gelungen.

Ungefähr um den 16./17. September dürfte es auf MeinKopfKino.de die erste Hörprobe geben. Schon jetzt bin ich unglaublich gespannt, was ihr dazu sagen werdet.

Nachtrag: Hier gibt es jetzt eine → Hörprobe